Die Tochter verließ mich für ein Café: Mein einsamer Weg nach Hause

**Tagebucheintrag**

In einem kleinen Städtchen im Süden Deutschlands, wo alte Backsteinhäuser die Wärme familiärer Traditionen bewahren, hat sich mein Leben, das einst voller Fürsorge für meine Tochter war, in bittere Einsamkeit verwandelt. Ich, Helga Schneider, habe meine Tochter Greta aufopfernd großgezogen, gab ihr all meine Liebe, doch ihre Gleichgültigkeit und Vorwürfe haben mein Herz gebrochen und mich in einer kalten Leere zurückgelassen.

Greta – mein einziges Kind, mein Stolz und mein Schmerz. Ihr Vater ging, als sie fünf war, und ich zog sie alleine groß: arbeitete in zwei Jobs, nähte ihr Kleider, brachte sie zu Vereinen. Der Unterhalt kam unregelmäßig, doch ich klagte nie – ich wollte, dass Greta alles hatte. Sie wurde erwachsen, machte ihren Abschluss, fand eine Stelle in der Stadtverwaltung. Ich freute mich, als sie ihr Leben aufbaute, merkte aber nicht, wie ich immer mehr an den Rand zurückfiel. Jetzt, mit 62, fühle ich mich fremd in ihrer Welt.

Gestern war der Tag, auf den ich mich gefreut hatte. Greta hatte versprochen, mich zu besuchen, um gemeinsam zum Weihnachtsmarkt zu gehen. Ich bereitete mich seit dem Morgen vor: backte Plätzchen, zog mein bestes Kleid an, schminkte mich sogar – etwas, das ich seit Jahren nicht mehr tat. „Wie war’s gestern?“, fragte ich, als sie in meine kleine Wohnung kam. „War okay“, brummte sie, ohne mich anzusehen, und vertiefte sich sofort in ihr Handy. Ihre Kälte traf mich, doch ich schluckte den Ärger hinunter, in der Hoffnung, dass wir auf dem Markt wieder zueinanderfinden würden.

Wir gingen gemeinsam los, doch Greta war nicht wirklich bei mir. Sie telefonierte, lachte, während ich wie ein Schatten nebenher ging. Der Markt war lebendig: Musik, der Duft von Bratwurst, Kinder mit glitzerndem Lametta. Ich wollte ihr einen Schal kaufen, der ihr gefiel, doch sie winkte ab: „Mama, lass doch, ich kauf mir das selbst.“ Plötzlich kamen ihre Kollegen – jung, laut, mit glänzenden Augen. „Greta, komm mit ins Café, die anderen sind auch da!“, riefen sie. Sie nickte, dann, als erinnerte sie sich an mich, warf sie hin: „Mama, du gehst doch nach Hause, oder? Ich ruf später an.“

Ich erstarrte. „Greta, was ist mit unserem Tag?“, fragte ich, doch meine Stimme bebte. Sie rollte die Augen: „Mama, fang nicht schon wieder an. Du kriegst doch den Unterhalt vom Vater – wofür gibst du das aus? Leb dein Leben, hör auf, mich zu kontrollieren!“ Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag. Unterhalt? Jeden Cent hatte ich für sie ausgegeben – für ihre Ausbildung, Kleidung, Träume! Und jetzt beschuldigt sie mich, als wäre ich eine Last. Schweigend drehte ich mich um und ging nach Hause, während mir Tränen über die Wangen liefen.

Der Weg fühlte sich endlos an. Ich schlurfte durch die kalten Straßen, um mich herum lachende Menschen, die den Abend genossen. Meine Tochter hatte sich fürs Café mit Freunden entschieden, während ich, ihre Mutter, allein blieb. Zu Hause saß ich am Tisch, auf dem die unangerührten Plätzchen standen, und weinte. Warum ist sie so grausam? Ich gab ihr alles, doch sie wollte nicht mal eine Stunde mit mir verbringen. Ihre Worte über den Unterhalt bohrten sich in mich wie ein Messer. Denkt sie wirklich, ich hätte das Geld für mich behalten? Alles, was ich hatte, ging an sie.

Die Nacht verbrachte ich wach und dachte daran, wie Greta als kleines Mädchen zu mir kam, mit selbstgemalten Bildern, wie wir gemeinsam Kekse backten. Wo ist dieses Kind geblieben? Jetzt ist sie erwachsen, doch ihre Kälte tötet mich. Am nächsten Morgen rief ich sie an, in der Hoffnung auf eine Entschuldigung, doch sie antwortete nur knapp: „Mama, ich hab zu tun, wir reden später.“ Ihre Stimme klang fern, als wäre ich eine Fremde. Ich spüre, wie ich sie verliere, und das zerreißt mir das Herz.

Die Nachbarin brachte mir Tee, als sie meine roten Augen sah. „Helga, mach dir nichts draus, die Jugend ist halt so“, sagte sie. „Greta wird noch verstehen, was du für sie getan hast.“ Doch ihre Worte trösteten mich nicht. Ich fürchte, meine Tochter wird nie zu mir zurückkommen, mich umarmen, sich bedanken. Ihre Vorwürfe und Gleichgültigkeit fühlen sich an wie ein Urteil. Wo habe ich mich geirrt? War sie zu verwöhnt, oder lernte sie nie, Familie zu schätzen?

Jetzt sitze ich in meiner leeren Wohnung, starre auf alte Fotos, auf denen wir noch lächelten. Mein Leben galt ihr, doch sie sieht es nicht. Ich will glauben, dass sie zur Besinnung kommt, mich um Verzeihung bittet – doch mit jedem Tag schwindet diese Hoffnung. Meine Tochter hat ihr Leben gewählt, während ich am Rand stehe, allein, mit Plätzchen, die keiner isst, und einem Herzen voller Schmerz. Dieser Tag auf dem Weihnachtsmarkt war mehr als eine Enttäuschung – er lehrte mich, dass selbst die größte Liebe ungesehen bleiben kann. Und ich muss lernen, mit dieser Leere zu leben.

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Die Tochter verließ mich für ein Café: Mein einsamer Weg nach Hause
«Eine Unterschrift, die alles veränderte: Ihre Abneigung gegen meine Tochter»