In einer kleinen Stadt in Norddeutschland, wo alte Backsteinhäuser Familiengeheimnisse bewahren, wurde mein Leben zu einem endlosen Kampf gegen die Egozentrik meiner Schwiegermutter und die Verwöhnung meines Mannes. Ich, Greta, heiratete einen Mann, den ich liebte, und landete in der Falle seiner Gewohnheiten und Erwartungen. Meine Schwiegermutter, Helga Schmidt, erzog ihren Sohn wie einen Prinzen – ich wurde zur Dienstmagd in ihrem Haus, und dieser Schmerz zerreißt mir das Herz.
Helga Schmidt ist mit 53 noch recht jung, aber ihre Verwöhnsucht ist unbeschreiblich. Ihr verstorbener Mann war ein hoher Beamter in der Region, und sie gewöhnte sich an Luxus. Nach dem Studium heiratete sie ihn und arbeitete keinen Tag – sie lebte wie eine Königin, umgeben von Reichtum. Ihr Sohn, mein Mann Matthias, wurde ihr Mittelpunkt. Sie verwöhnte ihn von Kindesbeinen an: kaufte ihm alles, erfüllte jeden Wunsch, hob sogar seine Socken auf. Ich erfuhr das zu spät – erst, als ich bereits Teil der Familie war.
Als Matthias und ich heirateten, war ich glücklich. Er schien fürsorglich, nett, mit einem soliden Job als Ingenieur. Wir zogen in das Haus seiner Eltern – ein großes dreistöckiges Anwesen, das Helga von ihrem Mann geerbt hatte. Ich dachte, das sei nur vorübergehend, bis wir uns etwas Eigenes leisten könnten. Doch die Realität wurde zum Albtraum. Meine Schwiegermutter, gewohnt zu kommandieren, machte sofort klar: In ihrem Haus war ich niemand.
Gleich am ersten Tag behandelte sie mich wie Dienstpersonal. *„Greta, räum Matthias’ Teller weg, er ist müde“*, sagte sie, während mein Mann vor dem Fernseher saß. *„Greta, mach ihm Abendessen, er mag Schnitzel mit Kartoffelpüree.“* Ich versuchte zu widersprechen: *„Helga, ich arbeite auch, ich bin Lehrerin und genauso erschöpft.“* Doch sie schnaubte nur: *„Du bist jetzt seine Frau, das ist deine Pflicht.“* Ihre Worte schnitten wie ein Messer, doch schlimmer war, dass Matthias schwieg und ihr zustimmte.
Matthias, in Anbetung aufgewachsen, war völlig hilflos. Er konnte nicht mal Tee kochen – erwartete, dass ich oder seine Mutter alles für ihn taten. Wenn ich ihn um Hilfe beim Putzen bat, staunte er: *„Wozu? Mama hat das immer gemacht.“* Helga goss Öl ins Feuer und beklagte, ich sei *„keine gute Hausfrau“* und *„kümmere mich nicht richtig um ihren Sohn“*. Ich fühlte mich wie eine Fremde in ihrem Haus, wo niemand meine Mühe schätzte.
Es wurde noch schlimmer, als ich schwanger wurde. Ich hoffte, das würde Helgas Haltung ändern, doch sie verstärkte den Druck. *„Schwangerschaft ist keine Krankheit“*, erklärte sie. *„Ich habe damals alles selbst gemacht.“* Sie verlangte, dass ich weiter kochte, putzte und Matthias bediente, während sie mit Freundinnen im Garten entspannte. Matthias, statt mir beizustehen, sagte nur: *„Mama weiß es besser, Greta, sei nicht so.“* Nachts weinte ich, spürte, wie meine Liebe zu ihm unter seinem Mutter-Komplex erstickte.
Eines Tages hielt ich es nicht mehr aus. Nachdem Helga mein Rouladen-Dinner kritisiert hatte und Matthias wieder schweigend zusah, packte ich meine Sachen und fuhr zu einer Freundin. *„Ich bin kein Dienstmädchen!“*, rief ich. *„Wenn du kein Mann in deinem eigenen Haus sein kannst, dann gehe ich!“* Helga grinste nur: *„Wir finden schon eine Nachfolgerin, die fügsamer ist.“* Doch Matthias’ Worte trafen mich am härtesten: *„Greta, komm zurück, ohne dich hat Mama es schwer.“* Ihm ging es nicht um mich – nur um sie.
Meine Freundin, die meine Tränen sah, riet mir, Klartext mit Matthias zu reden: *„Wenn er dich nicht wählt, habt ihr keine Zukunft.“* Ich kehrte zurück, stellte ein Ultimatum: Entweder wir ziehen aus und leben selbstständig – oder ich beantrage die Scheidung. Matthias versprach, nachzudenken, doch ich sah seine Angst, die Mutter zu enttäuschen. Als Helga von meiner Forderung erfuhr, gab es Krach: *„Willst du meinen Sohn ruinieren? Dieses Haus ist sein Erbe!“* Ihr Egoismus und ihr Griff um Matthias zermürbten mich.
Jetzt stehe ich am Scheideweg. Die Schwangerschaft macht alles komplizierter – ich will kein Kind in einem Haus großziehen, das mich nicht respektiert. Ich liebe Matthias, doch seine Unfähigkeit, sich von der Mutter zu lösen, zerstört unsere Ehe. Helga kommandiert weiter, ich fühle mich wie ein Schatten in ihrem Leben. Mein Herz zerreißt zwischen Wut und Erschöpfung. Ich träumte von einer glücklichen Ehe und landete in einer Falle – als Magd für einen verzogenen Mann und seine tyrannische Mutter.
Jeden Tag frage ich mich: Soll ich für Matthias kämpfen oder gehen, um mich und unser Kind zu retten? Die Nachbarn tuscheln, Helga habe ihren Sohn immer unter Kontrolle gehalten, ich sei nicht die erste, die darunter leidet. Doch ich will nicht aufgeben. Ich will mein Leben zurück, meine Stimme, meinen Stolz. Dieses prunkvolle Haus wurde mein Gefängnis – und ich muss die Kraft finden, mich zu befreien, selbst wenn es mein Herz bricht.