„Du und deine nervigen Kinder bringen mich zur Verzweiflung!“ – schrie der Mann

„Du und deine rumpligen Kinder gehen mir auf die Nerven!“ – schrie mein Mann.

Mein Leben mit Andreas begann wie ein Märchen. Wir trafen uns an der Universität in der Stadt Wetzlar: ich studierte Literaturwissenschaft, er Physik. Unsere Beziehung war voller Romantik: Andreas schrieb mir Gedichte, brachte Blumen mit und hinterließ liebevolle Notizen vor der Tür meines Wohnheims. Ich war bis über beide Ohren verliebt und dachte, dass es immer so bleiben würde. Doch dieses Märchen verwandelte sich in einen Albtraum, der mein Herz brach und mich fast zerstörte.

Kurz nach dem Abschluss heirateten wir. Bald darauf kam unser Sohn Maximilian zur Welt, und drei Jahre später unsere Tochter Sophie. Das Glück überwältigte mich, doch mit der Geburt des zweiten Kindes veränderte sich Andreas. Der liebevolle, fürsorgliche Mann, den ich kannte, verschwand. Er half nicht mehr im Haushalt, wurde unhöflich und verlor sich bald im Alkohol. Seine Augen, die einst warm waren, wurden kalt und fremd.

Wenn ich versuchte, ein Gespräch zu beginnen, explodierte er:
— Lass mich in Ruhe! Deine Aufgabe sind die Kinder und der Haushalt! Misch dich nicht in meine Dinge ein!

Sechs Monate lebten wir wie Fremde. Andreas kam betrunken und wütend nach Hause, manchmal übernachtete er nicht einmal. Er erklärte nicht, wo er war, und ich hatte Angst zu fragen, um nicht einen neuen Streit zu provozieren. Unsere Intimität erlosch — wir wurden zu Unbekannten unter einem Dach. Ich erinnerte mich an seine Gedichte, unsere nächtlichen Spaziergänge unter den Sternen und weinte nachts in der Hoffnung, dass er zu mir, seiner alten Liebe, zurückkäme. Doch die Hoffnung schmolz mit jedem Tag.

Eines Abends kochte ich das Abendessen, während die Kinder spielten. Die Tür wurde mit einem Krachen aufgerissen, und Andreas stürmte in die Wohnung, rot vor Wut. In seinen Augen brannte ein wahnsinniges Feuer.
— Ich habe genug von dir! Und von deinen quängelnden Kindern! Ich habe eine andere! Ich gehe! — brüllte er und warf alles, was ihm in den Weg kam: Teller, Bücher, sogar einen Stuhl.

Ich stellte mich schützend vor die Kinder, mein Herz pochte vor Angst. Maximilian und Sophie fingen an zu weinen und drückten sich an mich. Mit zitternden Händen wählte ich die Nummer meiner Schwiegermutter. „Bitte ruf nicht die Polizei an, – flehte sie. – Wir sind gleich da.“ Ich stimmte zu, aber innerlich schrie ich vor Schmerz und Angst.

Als meine Schwiegermutter und ihr Mann ankamen, erfuhr ich eine Wahrheit, die meine Welt auf den Kopf stellte. Nach zehn Jahren Ehe hatte ich nicht geahnt, dass Andreas an einer bipolaren Störung litt und ernsthafte Probleme mit seiner Psyche hatte. Seine Eltern hatten dies geheim gehalten, aus Angst, ich könnte ihn verlassen. Sie hatten ihn heimlich zu Ärzten geschleppt, ihn mit Medikamenten vollgestopft, aber zuletzt hatte Andreas sich geweigert, sie zu nehmen. Seine Ausbrüche, seine Aggression und sein Alkoholrausch verschwammen zusehends mit seinen Fantasien.

Ich war schockiert. Wie konnte ich das nicht bemerken? Völlig im Muttersein versunken, schob ich seine Unhöflichkeit auf Erschöpfung und seinen schwierigen Charakter. Und seine Familie schwieg, während ich in dieser Illusion lebte. In jener Nacht packte ich unsere Sachen, nahm die Kinder und ging zu einer Freundin. Es war schwer, alles von vorn zu beginnen, mit zwei Kleinen an der Hand, aber ich konnte nicht in diesem Albtraum bleiben.

Die Scheidung war unvermeidlich. Ich reichte die Unterlagen ein, und bald trennten wir uns. Doch nach sechs Monaten heiratete Andreas eine andere. Meine Schwiegermutter, anstatt mich zu unterstützen, warf mir vor: „Du hast meinen kranken Sohn verlassen! Wie konntest du nur?“ Ihre Worte taten weh, doch ich ließ nicht zu, dass sie mich zerbrachen. Ich kämpfte für die Kinder, für unsere Zukunft und ich hielt durch.

Jetzt lebe ich für Maximilian und Sophie. Wir wohnen in einer kleinen Wohnung zur Miete, ich arbeite, und jeden Tag bin ich dankbar dafür, dass ich entkommen konnte. Manchmal frage ich mich: Warum bin ich nicht früher gegangen? Die Liebe hatte mich blind gemacht, und der Glaube an das Gute hielt mich gefangen. Andreas gehört der Vergangenheit an, aber seine Worte hallen immer noch in meinem Kopf wider. Ich bedaure meine Entscheidung nicht, aber der Schmerz von Verrat und Täuschung wird mich noch lange begleiten.

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„Du und deine nervigen Kinder bringen mich zur Verzweiflung!“ – schrie der Mann
Er wurde ihr Vater, obwohl er nicht verwandt war – und niemand sonst trug diesen Namen.