Herzbruch: Wie ein Verrat das Leben veränderte

Gebrochenes Herz in der Eifel: Wie die Untreue meines Mannes mein Leben veränderte

Ich, Friedrich Schmidt, schreibe diese Zeilen heute in mein Tagebuch.

Helene Müller hatte jahrelang in einem vorwiegend männlichen Team in einer kleinen Fabrik in der Eifel gearbeitet. Sie wurde geschätzt, und ihre Kollegen machten ihr oft Komplimente und schenkten ihr Blumen. Ihr Mann, Karl, hatte sich daran gewöhnt – Helene gab ihm nie Anlass zur Eifersucht. Für sie stand die Familie immer an erster Stelle: ihr geliebter Mann, ihr Sohn, der kurz vor dem Abitur stand, und ihr gemütliches Zuhause. Das Leben schien ruhig und glücklich, bis sich eines Tages alles änderte.

Eines Tages wurde Helene vom Fabrikleiter, Herrn Wagner, in sein Büro gerufen. Ohne Umschweife sagte er: „Helene, ich kenne Sie seit Jahren und vertraue Ihnen wie einer Schwester. Ich habe eine Bitte… Eine langjährige Freundin von mir möchte, dass ihre Tochter hier Arbeit findet. Sie hat wenig Erfahrung, aber Sie könnten sie als Assistentin einarbeiten. Das wäre mir persönlich sehr wichtig.“ Helene nickte: „Natürlich, Herr Wagner. Aber wo soll sie sitzen?“ – „In Ihrem Büro“, antwortete er. „Ich kann sie doch nicht zu den Männern setzen! Richten Sie ihr einen Platz ein, und dann kann es losgehen.“

Verwirrt und verärgert verließ Helene das Büro. Eine fremde junge Frau in ihrem eigenen Büro? Und sie sollte sie auch noch einarbeiten? Ob der Chef vielleicht schon eine Nachfolgerin für sie suchte? Helene hatte so viele Jahre in der Fabrik gearbeitet, immer treu und zuverlässig, und jetzt das! Sie war noch lange nicht in Rente, doch plötzlich spürte sie, wie ihr sicherer Boden wankte. Trotzdem ließ sie von den Handwerkern einen zweiten Schreibtisch aufstellen, auch wenn sie ihr eigenes kleines Reich dadurch verlor.

Einige Tage später traf die neue Kollegin ein – Claudia. Helene hatte eine junge Frau erwartet, doch vor ihr stand eine freundliche, etwas mollige Dame um die Vierzig mit einem warmen Lächeln. Anfangs hielt Helene Abstand – schließlich war Claudia die Tochter einer Freundin des Chefs, wahrscheinlich verwöhnt. Doch Claudia war anders. Nach und nach kamen sie ins Gespräch, und Helene spürte eine unerwartete Zuneigung.

Claudia erzählte, dass sie mit einem Unternehmer verheiratet gewesen war, nicht sonderlich erfolgreich, aber gut situiert. Sie hatte nicht gearbeitet, sondern sich ganz dem Haushalt und ihren Kindern gewidmet – der ältere Sohn war schon mit der Schule fertig, der jüngere noch dabei. Ihr Leben drehte sich um die Familie, bis eines Tages alles zerbrach. An jenem Morgen war sie gut gelaunt gewesen, hatte eine leckere Suppe gekocht und wollte Brötchen backen, doch das Mehl war alle. Sie ging zum Supermarkt, kaufte zwei Tüten voll ein, doch als sie zurückkam, sah sie ihren Mann am Küchentisch sitzen.

„Hallo, Schatz!“ sagte sie fröhlich. „Warum bist du schon da?“ Er erwiderte kühl: „Claudia, ich gehe. Es gibt eine andere Frau. Schon länger. Leb wohl.“ Sie erstarrte, die Tüten in den Händen, während er, schon an der Tür, hinzufügte: „Du hast dich gehen lassen. Während ich Karriere gemacht habe, was hast du getan? Du bist nicht mehr die Claudia, in die ich mich verliebt habe – die ehrgeizige, strahlende Frau, die alle Blicke auf sich zog. Schade.“ Dann ging er – zu einer jungen Geschäftsfrau, die er bei der Arbeit kennengelernt hatte.

Glücklicherweise gehörte die Wohnung Claudias Eltern, die auf dem Land lebten. Sie kamen zurück, um ihrer Tochter beizustehen. Claudia stand ohne Job, ohne Mann, aber mit dem Willen da, neu anzufangen. Helene hörte ihre Geschichte, und in ihrem Herzen keimte Unruhe. Ihre Schicksale ähnelten sich: Beide hatten sich der Familie gewidmet, beide hatten an ihre Ehen geglaubt. Doch hatte Helene sich vielleicht getäuscht, als sie ihr eigenes Leben für perfekt hielt?

Nach einigen Wochen schlug Helene vor: „Claudia, lass uns doch du sagen. Wir sind fast gleich alt, unsere Söhne sind im gleichen Alter, und wir sehen das Leben ähnlich. Für alle bin ich die Helene Müller, aber für dich – einfach nur Helene.“ Claudia freute sich, und ihre Freundschaft wuchs. Sie war clever, schnitt gut in der Arbeit ab. Doch am wichtigsten: Sie wurde Helens erste richtige Freundin seit der Schulzeit.

Die Gespräche mit Claudia brachten Helene dazu, über ihre eigene Ehe nachzudenken. „Claudia, stell dir vor, ich dachte immer, Karl hätte Glück mit mir. Ich habe alles für ihn getan, dachte, er schätzt das“, erzählte sie eines Tages. Helene hörte zu und spürte, wie Zweifel in ihr aufstiegen. War Karl vielleicht auch gleichgültig geworden? Warum war er nie eifersüchtig, wenn sie von Komplimenten ihrer Kollegen erzählte? Warum schenkte er ihr so selten Blumen? Einmal, als sie nach dem Duschen im Bademantel vor dem Spiegel stand, bemerkte sie seinen seltsamen Blick. Verglich er sie etwa mit jemand anderem?

Claudia hingegen blühte im Männerteam auf. Sie nahm ab, gewann an Selbstbewusstsein, auch wenn sie manchmal zweifelte. Zum Internationalen Frauentag wurden beide wie immer mit Blumen und Geschenken überhäuft. Claudia strahlte, und einer der Kollegen, Thomas Bauer, bot an, sie nach Hause zu begleiten, um die vielen Sträuße zu tragen. Helene hingegen ließ ihre Geschenke diesmal im Büro. Sie erinnerte sich, wie Karl ihr vor Jahren einmal Tulpen zum Frauentag geschenkt hatte – doch sie hatte damals die prächtigen Blumen ihrer Kollegen in die Vasen gestellt. „Helene, du bist ja richtig begehrt geworden, da kann ich nicht mithalten!“, hatte Karl damals scherzhaft gesagt. Seitdem kaufte er ihr keine Blumen mehr. Sie selbst hatte es nicht bemerkt, wie oft sie ihm von den Komplimenten ihrer Kollegen erzählte, als wäre das normal.

An jenem Abend zog Helene ein neues blaues Kleid an, eines, das Karl früher mochte, und rief ihn an: „Ich habe heute kein Auto, schließ das Büro zu, ich gehe nach Hause.“ Karl kam ihr halb entgegen, schaute sie überrascht an: „Helene, keine Geschenke heute? Ist alles in Ordnung? Du siehst wunderschön aus in dem Kleid, komm, gehen wir.“ Er nahm sie in den Arm, und Helene lehnte sich an ihn. „Karl, kauf mir doch mal wieder Tulpen, weißt du noch, wie früher?“, flüsterte sie. Er lachte: „Helene, meine Liebe, natürlich tue ich das!“

Ein halbes Jahr später verriet Claudia ihr ein Geheimnis: Sie heiratete Thomas Bauer. „Helene, ich bin ein neuer Mensch geworden! Oder besser gesagt – ich bin wieder ich selbst. Danke, Schicksal!“, sagte sie glücklich. Helene lächelte: „Weißt du, deine Geschichte hat mir geholfen, mich selbst besser zu verstehen. Ich hätte fast das Wichtigste verloren.“

Manchmal treffen uns die richtigen Menschen genau dann, wenn wir ihre Lektionen am meisten brauchen. Claudia und Helene fanden nicht nur Freundschaft, sondern auch die Chance, ihr Leben neu zu denken, die verlorene Leidenschaft wiederzuentdecken und sich zu erinnern: Es ist nie zu spät, neu anzufangen.

Und ich, Friedrich Schmidt, schließe mit einer Lehre: Glück ist zerbrechlich – und manchmal muss es erst wackeln, um wieder festzustehen.

Оцените статью