Einsamkeit in der Menge: Warum ich ohne Unterstützung mit zwei Kindern dastehe
Mein Name ist Luise. Ich bin 32 Jahre alt und stehe am Rande der Verzweiflung, während ich meine beiden kleinen Söhne ganz allein erziehe. Vor kurzem lag ich im Krankenhaus, erstickend vor Schmerzen, doch ich musste die Behandlung ablehnen. Warum? Weil niemand da war, der sich um meine Kinder kümmern konnte. Meine Eltern, meine Schwiegermutter, mein Ex-Mann – alle haben mir den Rücken gekehrt. Obwohl ich von Menschen umgeben bin, fühle ich mich wie auf einer einsamen Insel. Meine Seele schreit: Warum habe ich so viel Pech? Bin ich selbst schuld an dieser endlosen Einsamkeit?
Ich lebe in einer kleinen Stadt nahe Leipzig. Meine Söhne, Jonas und Emil, sind mein Ein und Alles. Jonas ist fünf, Emil gerade erst drei. Sie sind mein Licht, aber auch meine schwere Last. Neulich ging es mir so schlecht, dass ich den Notarzt rufen musste. Die Ärzte bestanden auf einen sofortigen Krankenhausaufenthalt, doch mit geballten Fäusten unterschrieb ich die Ablehnung. Wie hätte ich mich ins Bett legen können, wenn ich wusste, dass meine Kleinen zu Hause waren, ohne jemanden, der sie füttert, ins Bett bringt oder tröstet? Ich kehrte zu ihnen zurück, Tränen und Schmerzen verschluckend, weil niemand da war, der mir die Hand reichte.
Meine Eltern, Heinrich und Margarete, haben mich längst aus ihrem Leben gestrichen. Mein Vater arbeitet noch, meine Mutter ist in Rente, doch für sie sind meine Kinder und ich Luft. Mein Bruder, Friedrich, war immer ihr Liebling. Ihm schenkten sie all ihre Zuneigung, Sorge und sogar das Erbe – Wohnung, Ferienhaus, Auto. Wenn ich versuchte, mit meiner Mutter über meine Nöte zu sprechen, antwortete sie kalt: „Du hast dir dieses Leben selbst ausgesucht, Luise. Kümmere dich selbst darum.“ Ihre Gleichgültigkeit schmerzt wie ein Messer im Herzen. Ich verlange nicht viel, aber verdienen meine Söhne nicht wenigstens ein bisschen Großelternliebe?
Mein Ex-Mann, Matthias, verließ uns, als Emil gerade zur Welt gekommen war. Er ging, knallte die Tür zu und behauptete, die Kinder seien nicht seine. Es war mehr als Verrat – er versuchte, uns aus seinem Leben zu löschen. Ich kämpfte vor Gericht um Unterhalt, durchlief demütigende Vaterschaftstests, die bewiesen, dass Jonas und Emil seine Söhne sind. Das Gericht verpflichtete ihn zu Zahlungen, doch er ignoriert das Urteil. Jeden Monat überprüfe ich mein Konto, hoffe auf ein Wunder, doch es bleibt leer. Seine Verantwortungslosigkeit lässt uns ohne Mittel zurück, und ich schaffe es kaum, über die Runden zu kommen.
Meine Schwiegermutter, Ingrid, hätte eine Stütze sein können, doch sie wendet sich nicht einmal uns zu. Als ich sie bat, auf die Kinder aufzupassen, winkte sie ab: „Ich habe meine eigenen großgezogen, das reicht mir. Nicht mein Problem.“ Ihre Worte trafen wie ein Schlag. Sind ihre Enkelkinder, die das Blut ihres Sohnes in sich tragen, wirklich nichts für sie? Ich suchte Trost bei Nachbarinnen und Kollegen, doch jeder hat seine eigenen Sorgen. Sie zeigen Mitgefühl, doch ihr Mitleid stillt nicht den Hunger meiner Söhne oder gibt mir eine Stunde Ruhe.
Ich fühle mich wie in einer Falle. Um mich herum pulsiert das Leben, Menschen lachen, treffen sich mit ihren Familien, und ich – ich bin allein. Meine Kinder wachsen, und ich fürchte, sie spüren diese Leere. Jonas fragt schon: „Mama, warum haben wir keine Oma wie die anderen?“ Was soll ich antworten? Meine Seele zerbricht an der Frage: Warum habe ich so viel Pech? Liegt es an den Menschen, die sich von mir abgewandt haben? Oder an mir selbst – kann ich nicht um Hilfe bitten, ihnen meine Not nicht zeigen? Ich weiß es nicht.
Jede Nacht schlafe ich mit dem Gedanken ein, dass morgen ein neuer Tag kommt, doch er bringt dieselben Sorgen. Ich will stark sein für Jonas und Emil, doch meine Kräfte schwinden. Meine Krankheit meldet sich, doch ich darf nicht schwach werden – meine Jungen hängen nur von mir ab. Ich träume von dem Tag, an dem jemand sagt: „Luise, ich helfe dir.“ Doch bisher gehe ich diesen Weg allein, die kleinen Hände meiner Söhne festhaltend. Verdiene ich etwa keine Unterstützung? Wie finde ich einen Ausweg aus dieser Einsamkeit, die mich jeden Tag erdrückt?