„Verlasse unser Zuhause! Mein Sohn wird seine Mutter niemals im Stich lassen!“

»Verschwinde aus unserem Haus! Mein Sohn wird seine Mutter niemals im Stich lassen!«

Mein Herz zerbricht vor Schmerz und Wut. Meine furchtbare Schwiegermutter, Hildegard Schmidt, vergötterte die Ex-Freundin meines Mannes, eine Frau namens Sabine. Ihre Beziehung begann in ihrer Jugend, als sie gerade achtzehn waren, und bald bekamen sie eine gemeinsame Tochter. Sie heirateten nie, lebten mal zusammen, mal getrennt, doch Hildegard betete Sabine an – und ihre einzige Enkelin, denn weitere Enkelkinder hatte sie nicht.

Sabines und meines Mannes, Matthias, Leben war wie ein Karussell: ein Jahr zusammen, dann zwei oder drei getrennt, wenn sie zu anderen Männern ging, nur um später wieder zurückzukehren. So ging es weiter, bis ihre Tochter zwölf wurde. In einer dieser Trennungsphasen lernte Matthias mich kennen. Er träumte von einer richtigen Familie, in der ein Kind nicht von »neuen Papas« erzählen musste, und ich wollte ihm diese Stabilität von ganzem Herzen schenken. So begann unsere Geschichte – voller Hoffnung, doch überschattet von der Vergangenheit.

Wir zogen in Matthias’ Wohnung in München, wo auch seine Mutter lebte. Von Anfang an spürte ich ihre Abneigung, kalt wie ein norddeutscher Winterwind. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass ich ihr missfiel, und erwähnte Sabine bei jeder Gelegenheit. Kaum verließ ich das Haus, tauchte sie auf – Sabine, mit einer Flasche Wein und gemütlichen Gesprächen über die »guten alten Zeiten«. Einmal hörte ich sie spöttisch sagen:

»Mach’s dir hier nicht zu gemütlich, Petra. Matthias kommt sowieso zu mir zurück. So war es immer.«

Und meine Schwiegermutter fügte seufzend hinzu:

»Hoffentlich bald…«

Als ich schwanger wurde, war Matthias überglücklich. Doch je mehr er sich freute, desto finsterer wurde Hildegard. Immer wieder redete sie mir ins Gewissen und versuchte, mich vom Kind zu überzeugen:

»Versteh doch, Petra, ich mache mir Sorgen um dich. Matthias wird mit dir spielen und dich dann verlassen, wie immer. Er kehrt zu Sabine zurück. Und ich brauche keine weiteren Enkelkinder, mir reicht mein Mädchen. Hier, nimm das Geld und handle, bevor es zu spät ist.«

Ihre Worte brannten wie glühendes Eisen. Ich lehnte ab, doch sie gab nicht auf, als wolle sie mich gezielt in die Verzweiflung treiben. Ich wusste, sie wartete auf meinen Zusammenbruch, um später sagen zu können: »Das war abzusehen.« Schließlich stellte ich Matthias ein Ultimatum: Entweder wir ziehen aus – oder wir lassen uns scheiden.

Hildegard strahlte, als sie das hörte:

»Na also, Petra, du kannst deine Sachen packen! Mein Sohn wird seine Mutter niemals verlassen!«

Wir verkauften die Wohnung, legten etwas von meinen Eltern dazu und kauften Hildegard eine Einzimmerwohnung – für uns eine Zweizimmerwohnung. Als unser Sohn zur Welt kam, lebten wir bereits in unserem neuen Zuhause, weit weg von Sabines aufreizender Kleidung und ihrem höhnischen Blick. Mit der Zeit heiratete Sabine, zog mit ihrer Tochter und ihrem neuen Mann zu Hildegard. Die Einzimmerwohnung war eng, doch das ging mich nichts mehr an.

Das Leben schien sich zu normalisieren: Ich kehrte zurück zur Arbeit, unser Sohn ging in den Kindergarten, alles war ruhig. Doch dann geschah das Unglück – Hildegard brach sich beide Fersen. Ein Unfall, der sie bettlägerig machte. Sabine hatte Rückenprobleme und konnte sich nicht um sie kümmern, zudem war ihre Ehe inzwischen gescheitert. Hildegard sollte zwei Monate im Gips liegen, und Matthias beschloss, sie zu uns zu holen.

Unser Sohn schlief nun in unserem Schlafzimmer, denn die Großmutter, die er zum ersten Mal sah, machte ihm Angst. Einen Monat lang lebten wir zusammen: Tagsüber kam Matthias, um seine Mutter zu versorgen, abends übernahm ich. Ich biss die Zähne zusammen, doch bald bemerkte ich, dass meine Kleider zerknittert und meine Kosmetik benutzt war. Wie? Sie konnte doch nicht aufstehen!

Die Wahrheit kam heraus, als ich wegen unseres kranken Sohnes zu Hause blieb. Ich hörte die Wohnungstür gehen und dachte, Matthias sei früher gekommen. Doch im Flur stand Sabine. Meine Schwiegermutter hatte ihr einen Schlüssel gegeben! Sabine kam täglich vorbei, plauderte mit Hildegard und durchwühlte meine Sachen, als gehöre ihr alles.

Als ich sie erwischte, zeigte sie keine Reue. Sie ignorierte mich und ging zu Hildegard. Aus dem Zimmer drang Gelächter. Ich bebte vor Wut. Dies ist mein Zuhause! Ich pflege eine Frau, die mich verachtet, ertrage ihre Sticheleien – und sie lädt Sabine ein, um sich über mich lustig zu machen?

»Raus!«, schrie ich und riss ihr den Schlüssel aus der Hand. »Das ist mein Haus, und ich dulde dich hier nicht!«

Sie grinste nur:

»Ich bin nicht wegen dir hier, Petra. Verschwinde und lass uns in Ruhe!«

Hildegard stimmte ein und überschüttete mich mit Beleidigungen. Doch ich hörte nicht zu. Ich packte Sabine am Arm, warf sie hinaus und schleuderte ihre Jacke und Schuhe hinterher. Hildegard schrie, doch ihre Worte prallten an mir ab wie Regen an einer Mauer.

Als Matthias heimkam, wusste er bereits alles – seine Mutter hatte ihn angerufen. Er verlangte, ich solle Sabine den Schlüssel zurückgeben, schließlich »erhelle« sie seine Mutter. Doch ich blieb stur. Diese Frau respektiert weder mich noch unser Zuhause. Warum soll ich sie und ihre Freundin ertragen, die in meinen Sachen wühlt?

Seither provoziert Hildegard mich offen, und Matthias steht auf ihrer Seite. Unsere Ehe droht zu zerbrechen, und Hildegard scheint sich darüber zu freuen. Ich versuche zu erklären, dass ich sie ertrage, nicht aber Fremde, die sich wie die Herren im Haus aufführen. Doch er hört nicht. Ich stehe am Scheideweg – wie rette ich unsere Familie, wenn Schwiegermutter und ihre Lieblingstochter alles zerstören, was ich mit Mühe aufgebaut habe?

Manchmal zeigt das Leben: Grenzen zu setzen ist wichtiger, als geduldig zu ertragen. Denn wer sich nicht respektiert, wird auch niemals Respekt erfahren.

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Verrat mit einem Hauch von Entspannung