Heute fühle ich mich, als würde mein Herz in zwei Teile zerbrechen. Mein Geliebter hat mich gezwungen, zwischen ihm und meiner Tochter zu wählen. Und ich habe mein Kind ihrem Vater gegeben.
Vor zwei Jahren traf ich Markus – einen Mann, den ich von ganzem Herzen liebte. Doch mein Leben gehörte nicht nur mir: Ich hatte auch meine fünfjährige Tochter Lina aus meiner Ehe mit meinem Ex-Mann, Thomas. Er konnte mir die neue Liebe nie verzeihen, und unser Kontakt beschränkte sich auf seltene Gespräche über Lina. Doch das Schlimmste begann, als Markus sich weigerte, mein Kind zu akzeptieren.
Unsere Liebe in München begann wie ein Märchen. Markus war aufmerksam, fürsorglich, und ich glaubte, er würde Teil unseres Lebens werden. Doch von Anfang an machte er klar, dass Lina ihm im Weg stand. Sein eisiger Blick, wenn sie nach mir griff, schmerzte wie ein Messerstich. Fast hätten wir uns gleich getrennt, doch Markus beteuerte, mich zu lieben und es versuchen zu wollen. Ich sehnte mich so sehr danach, ihm zu glauben, dass ich sein Schweigen ignorierte, sobald Lina in der Nähe war. Doch seine Versuche, sich an sie zu „gewöhnen“, waren leere Worte.
Schließlich stellte er mich vor die Wahl: Entweder er oder mein Kind. Ich weinte Nächte lang, zerrissen zwischen Liebe und Mutterpflicht. In meiner Verzweiflung traf ich eine Entscheidung, die mich noch immer innerlich verbrennt: Ich gab Lina zu Thomas. Jetzt lebt mein Mädchen bei ihrem Vater, und ich sehe sie nur noch heimlich, als wäre es ein Verbrechen. Markus duldet es nicht, wenn ich zu Thomas fahre, selbst wenn es nur um Lina geht. Meine Beteuerungen, dass es nur um sie geht, nicht um ihn, gehen in seiner Eifersucht unter wie Steine in einem Sumpf.
Jedes Treffen mit Lina wird zu einer Geheimaktion. Ich warte, bis Markus weg ist, um Thomas anzurufen und nach ihr zu fragen. Doch selbst diese seltenen Anrufe erregen seinen Verdacht. Er durchsucht mein Handy, liest Nachrichten, und jedes Mal spüre ich seinen Vorwurf. Ich rufe jetzt von der Arbeit aus, lösche Nachrichten, verstecke Spuren – als wäre ich eine Betrügerin, nicht eine Mutter, die nur wissen will, wie es ihrem Kind geht.
Doch vor Kurzem brach alles zusammen. Markus entdeckte Nachrichten von Thomas – harmlose, über den Kindergarten und Elternabende. Nichts Persönliches, nichts, was ihn hätte verletzen können. Dennoch explodierte er, als hätte ich ihn betrogen. Seine Stimme zitterte vor Verletzung, als er schrie: »Du redest immer noch hinter meinem Rücken mit ihm! Entscheide dich endlich – bin ich dir wichtiger oder dein Ex mit seinem Kind?!« Diese Worte trafen mich wie ein Dolch. Wie soll ich zwischen dem Mann, den ich liebe, und meiner Tochter wählen? Lina ist ein Teil von mir, mein Blut, mein Leben. Doch Markus will das nicht verstehen.
Jetzt lebe ich in ständiger Angst. Jeder Anruf bei Thomas riskiert einen neuen Streit. Jeder Blick von Markus ist ein stummer Vorwurf, der mich erdrückt. Ich bin müde von seiner Eifersucht, von den Andeutungen, von dem Schuldgefühl, das er mir aufbürdet. Ich liebe ihn, doch diese Liebe ist zu einem Käfig geworden, in dem ich ersticke. Was soll ich tun? Wie finde ich einen Ausweg, wenn mein Herz zwischen den zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben zerrissen ist? Ich kann meine Tochter nicht aufgeben – aber den Gedanken, Markus zu verlieren, fürchte ich bis ins Mark. Vielleicht weiß jemand einen Rat, wie ich aus dieser Hölle herauskomme …