«Eine Unterschrift, die alles veränderte: Ihre Abneigung gegen meine Tochter»

**„Sie liebt meine Tochter nicht“: Wie eine Unterschrift alles veränderte**

Greta kam spätabends nach Hause.
„Schatz, ich bin da!“, rief sie, während sie ihren Mantel ablegte. Doch die Wohnung blieb still. Weder in der Küche noch im Arbeitszimmer war ihr Mann zu finden. Seltsam – normalerweise war Thomas zu dieser Zeit längst da. Sie griff zum Telefon, wählte seine Nummer – nur das Warten, keine Antwort.

„Ist etwas passiert?“, durchzuckte es sie. Auf dem Weg in die Küche, um ein Glas Wasser zu holen, bemerkte sie plötzlich einen verknitterten Zettel auf dem Tisch. Ihr Herz zog sich zusammen. Sie entfaltete ihn, überflog die Worte und wurde blass.

„Ich habe die Scheidung eingereicht. Ich kann nicht länger mit jemandem leben, der meine Tochter nicht liebt.“

Vor ihrem inneren Auge tauchte die Szene von neulich auf.

„Du findest also, dass Mia dir fremd ist?“, hatte Thomas mit geballten Fäusten geschrien.
„Was für ein Unsinn! Natürlich liebe ich Mia! Das weißt du doch“, hatte Greta versucht, ruhig zu bleiben.
„Dann erklär mir, warum sie in deinem Testament nicht einmal erwähnt wird! Nur deine Neffen stehen da!“

Greta wandte den Blick ab. Sie hatte keine Lust zu erklären. Alles schien in ihrem Kopf sinnvoll, doch in Worten verlor es jede Logik.

Zehn Jahre waren sie nun verheiratet. Als sie sich kennenlernten, war sie achtunddreißig, er vierzig. Er hatte eine Tochter, Mia, damals zehn Jahre alt. Greta war nie verheiratet gewesen. In ihrer Jugend hatte ein Autounfall ihr die Hoffnung genommen – die Ärzte sagten, sie könne keine Kinder bekommen.

Zuerst war da nur Schmerz, dann Leere. Doch sie lernte, damit zu leben. Die Zwillinge ihrer Schwester wurden ihr Ein und Alles. Sie führte sie durch Museen, Parks, in den Urlaub, half bei den Hausaufgaben, erzog sie wie ihre eigenen.

Greta lebte für ihre Karriere und ihre Neffen. Sie kaufte ein Haus in einem noblen Vorort, errichtete ihr Reich, in dem Ordnung und Fürsorge herrschten. Und dann kam Thomas – ein Witwer mit warmem Blick und einem Mädchen, das immer ein schelmisches Lächeln trug.

Mia fand schnell ihren Platz in Gretas Leben. Sie kümmerte sich um sie, so gut sie konnte: Hausaufgaben, gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche am Abend, Ferien zusammen, kleine Geschenke ohne Anlass. Sogar mit Thomas‘ verstorbener Frau, Sabine, hatte sie ein neutrales Verhältnis – Mias Geburtstage feierten sie zu dritt.

Doch die Jahre vergingen. Mia wurde erwachsen, verliebte sich, wollte mit ihrem Freund zusammenziehen. Thomas, als besorgter Vater, wollte helfen.
„Können Mia und ihr Freund in meine Einzimmerwohnung ziehen?“, fragte er eines Tages.
„Natürlich, warum fragst du? Die Wohnung gehört doch dir.“
„Aber wir sind eine Familie. Ich möchte solche Entscheidungen nicht ohne dich treffen…“

Greta lächelte damals, ohne seinen Worten Bedeutung beizumessen. Doch einige Monate später stand eine schwere OP bevor. Trotz der Zuversicht der Ärzte beschloss sie vorsichtshalber, ihr Testament zu regeln.

Und dann ging alles los.

„Du hast sie doch geliebt!“, stieß Thomas hervor, als betrachte er eine Fremde. „Warum bekommt sie nichts, falls dir etwas zustößt? Nur deine Neffen? Sind sie die Einzigen, die es verdienen?“

Greta senkte den Blick. Zu erklären, dass ein Testament keine Rangfolge der Liebe, sondern der Verantwortung war, erschien sinnlos.

Die OP verlief gut. Thomas kam jeden Tag ins Krankenhaus. Als hätte es den Streit nie gegeben. Als wäre alles vergeben.

Doch kaum war sie zu Hause, trafen sie die fremden Worte auf Papier:
„Ich gehe. Du hast Mia niemals als dein eigenes Kind gesehen. Verzeih mir.“

Lange hielt Greta den Zettel in der Hand. Keine Tränen kamen. Nur Leere.
„Also so ist das. Das ist mein Schicksal“, flüsterte sie.

Sie bat nicht darum, dass er blieb. An diesem Abend machte sie sich einfach einen Tee, hüllte sich in eine Decke und trat auf die Terrasse. Unter dem flackernden Licht der Laternen saß sie in der Stille, atmete, als wäre die Zeit stehen geblieben. Doch in ihrer Brust glomm etwas – kein Schmerz… Eher Enttäuschung.

Sie hatte geglaubt, dieser Familie alles gegeben zu haben. Doch für jemanden war es wohl nicht genug gewesen.

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