„Das Zuhause für die Schwester: Wie die Mutter den Sohn für die geliebte Tochter opferte“

Andreas kommt aus Polen zurück, wo er fast neun Monate hart gearbeitet hat, und geht direkt zu seiner Mutter. Helga Schneider umarmt ihren Sohn an der Tür.

„Mein Gott, mein Junge, wie lange du weg warst! Hast du wenigstens genug Geld mitgebracht?“

„So viel wie beim letzten Mal“, antwortet Andreas müde. „Ich habe überlegt… Ich habe genug von Mietwohnungen. Bin sowieso fast das ganze Jahr auf Montage. Zeit für eine eigene Wohnung – notfalls mit Kredit.“

„Richtig. Mit 26 ist es höchste Zeit für eigenes Dach über dem Kopf. Vielleicht findest du dann auch eine Freundin, gründest eine Familie…“, schwärmt die Mutter.

Zwei Monate später unterschreibt Andreas einen Kreditvertrag und kauft eine Einzimmerwohnung in einem Neubau. Er richtet sie schlicht, aber geschmackvoll ein. Aus Respekt gibt er seiner Mutter einen Schlüssel – für alle Fälle. Dann fährt er wieder zur Arbeit.

Doch kaum ist er weg, übergibt Helga den Schlüssel ihrer älteren Tochter – Karoline, die ständig pleite ist, Schulden hat und auf ihren „Traummann“ wartet. Sie jobbt als Kellnerin, lebt von der Hand in den Mund und borgt sich ständig Geld – von der Mutter oder Andreas.

„Sie soll ein bisschen bei ihrem Bruder wohnen“, denkt Helga. „Spart Miete, kommt auf die Beine…“

Doch Karoline spart nicht – sie macht nur neue Schulden. Als es Zeit wird auszuziehen, gibt sie nicht nur den Schlüssel nicht zurück, sondern tauscht die Schlösser aus.

Andreas kehrt zurück, geht zu seiner Wohnung, steckt den Schlüssel ins Schloss – und es dreht sich nicht. Erst denkt er, er steht vor der falschen Tür, doch die Nummer stimmt. Verwirrt fährt er zu seiner Mutter.

„Hast du Karoline in meine Wohnung gelassen?“, fragt er fassungslos. „Warum erfahre ich das erst jetzt?“

„Junge, reg dich nicht auf. Ich dachte, sie bleibt ein paar Monate, zahlt ihre Schulden ab und zieht aus. Aber sie… wie immer…“

„Sie hat sogar die Schlösser ausgewechselt. Wusstest du das?“

„Nein…“, flüstert Helga.

Am nächsten Tag holt Andreas einen Schlüsseldienst und den Hausmeister. Die Wohnung wird geöffnet. Er zeigt Karoline nicht an – seiner Mutter zuliebe. Aber seiner Schwester sagt er alles.

„Ich habe diese Wohnung gekauft, und du benimmst dich, als ob dir alles gehört!“

„Ach, hör auf! Du hättest doch bei Mama wohnen können. Fährst eh bald wieder weg. Ich brauche Platz für mein Leben“, erwidert Karoline gleichgültig.

„Dann such dir was Eigenes! Geh zu Mama. Oder besser – finde einen Job und bezahl deine Schulden!“, faucht Andreas. „Mit deinen Schulden bleibt kein Mann bei dir.“

„Das geht dich nichts an! Kümmere dich erst mal um dich selbst!“, kontert sie und knallt die Tür zu.

Eine Stunde später packt sie ihre Sachen und verschwindet. Seitdem redet sie nicht mehr mit ihrem Bruder. Andreas trauert nicht lange. Er weiß längst – seine Schwester sieht die Familie nur als Geldquelle.

Im Herbst hilft er seiner Mutter im Garten. Plötzlich steht Karoline vor ihm.

„Was machst du hier? Schon wieder auf der Flucht vor der Arbeit? Oder plagt dich das schlechte Gewissen?“, spottet sie.

„Schön, dich zu sehen“, erwidert er ruhig. „Bist du wieder hier, um Kartoffeln zu ernten und dann Geld zu borgen?“

„Im Gegensatz zu dir helfe ich Mama jedes Jahr. Sie hat mir jetzt sogar eine Wohnung gekauft“, verkündet Karoline stolz.

„Was? Welche Wohnung?“, fragt Andreas verdutzt.

„Mama hat einen Kredit aufgenommen – eine Zweizimmerwohnung im Neubau. Mit Möbeln. Ich habe es verdient.“

„Und wer zahlt den Kredit?“

„Mama natürlich. Wer denn sonst?“

Andreas dreht sich wortlos um und geht. Die Bitterkeit brennt in seiner Brust: Seine Mutter hat ihm nie angeboten, ihm beim Eigenkapital zu helfen, obwohl er sich immer um sie gekümmert, Geschenke gemacht und Geld geschickt hat.

Doch er schluckt den Groll. Er hilft bei der Ernte – und fährt weg.

Einen Monat später ruft Karoline an – die Balkontür ist kaputt. Er fährt hin, um zu sehen, in welchen Palast seine Mutter für sie investiert hat. Doch die Wohnung ist ganz normal, nicht besser als seine. Die Tür hat Karoline einfach selbst zerlegt.

„Eine Ersatzteil muss bestellt werden. Kann ich gleich erledigen“, sagt Andreas.

„Mach das. Und nimm das Geld von Mama“, antwortet sie gleichgültig.

Da platzt ihm der Kragen:

„Hast du überhaupt eine Ahnung, wie frech du bist?! Mama rackert sich für dich ab, und du schaffst es nicht mal, ein Teil für 20 Euro zu besorgen?“

„Du bist nur neidisch! Mama liebt mich mehr!“, faucht Karoline. „Halt dich raus und verschwinde!“

Andreas sagt nichts mehr. Er geht, blockiert ihre Nummer und streicht sie aus seinem Leben.

„Sollen sie machen, was sie wollen. Mein Weg führt woanders“, denkt er.

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