Also, hier ist die Geschichte, angepasst an die deutsche Kultur – stell dir vor, ich erzähl dir das gemütlich beim Kaffee:
Lena hatte gerade das Abendessen fertig gemacht und ließ sich erschöpft auf das Sofa in ihrer gemütlichen Wohnung in München fallen. Bis ihr Mann von der Arbeit zurückkam, blieb noch eine Stunde, also entschied sie sich, ein bisschen zu entspannen. Sie griff zum Handy und scrollte müde durch ihren Social-Media-Feed: News, lustige Videos, Rezepte. Plötzlich blieb ihr Blick an einem Post mit der Überschrift „Wie du deinen Mann austrickst“ hängen.
„Mal sehen, wie Markus reagiert“, dachte Lena mit einem schelmischen Lächeln.
Schnell tippte sie ihm eine Nachricht: „Ich weiß alles! Wie konntest du nur?!“
„Ha, jetzt wird er sicher nachbohren, was ich weiß“, kicherte sie und wartete gespannt auf seine Reaktion.
Eine Minute später vibrierte das Handy. Lena öffnete die Antwort und schnappte nach Luft, als sie las: „Lenchen, ich bin gleich da, ich erklär’s dir. Es tut mir so leid. Bitte verzeih mir.“
Lena saß wie erstarrt auf dem Sofa, das Handy fest umklammert. Ihr wurde heiß, das Herz raste. Es tut ihm leid? Er will um Verzeihung bitten? Was meinte er damit? Hatte er all die Zeit etwas verheimlicht? Ihre Gedanken wirbelten durcheinander.
War er fremdgegangen? Gab es eine andere Frau? Oder etwas Schlimmeres – eine Krankheit, die er verschwiegen hatte? Vielleicht konnte er keine Kinder bekommen und hatte Angst, es zuzugeben? Sie waren seit drei Jahren verheiratet und wollten unbedingt ein Baby, doch bisher klappte es nicht. Markus war immer fürsorglich und liebevoll gewesen, ihr Zuhause ein Ort der Geborgenheit. Hatte er die ganze Zeit nur gespielt?
Lena versuchte, sich zu beruhigen. „Denk logisch“, redete sie sich ein. Markus kam immer direkt nach Hause. Also konnte es keine Geliebte geben. Oder… traf er sich tagsüber mit jemandem? Neulich war eine neue Kollegin in seiner Firma angefangen – jung, hübsch. War er ihrer Jugend erlegen?
Lena, selbst noch jung und attraktiv, spürte plötzlich einen Stich der Unsicherheit. Männer betrügen schließlich oft, und die Frauen ahnen nichts. Und jetzt war sie wohl eine davon. Er dachte, sie hätte die Wahrheit entdeckt, und würde sich jetzt rausreden, um Vergebung bitten, sagen, es sei ein Ausrutscher gewesen. Aber Lena war hart: Betrug würde sie nicht verzeihen.
„Wie konnte er nur…“, flüsterte sie und drückte das Handy fester. „Ich hab mich doch so bemüht – seine Lieblingspfannkuchen gekocht, Sauerbraten gemacht, Kirschkompot eingekocht! Und er…“
Sie sprang vom Sofa auf, entschlossen. Keine Minute würde sie mit einem Betrüger verbringen! Scheidung – Punkt. Zurück zu ihren Eltern, das würde sie überstehen. Wütend stürmte sie in die Küche und warf den Sauerbraten und die Pfannkuchen in den Müll. „Da hast du dein Abendessen!“, dachte sie wütend.
Dann rannte sie ins Schlafzimmer, griff eine Schere und begann wütend, Markus‘ Hemden und Hosen zu zerschneiden. „So lernt er’s, seine Frau zu betrügen!“, dachte sie, während Stofffetzen durch die Luft flogen. Tränen liefen ihr übers Gesicht, aber sie hörte nicht auf. Gut, dass sie diesen Post gesehen hatte – sie hatte ihn entlarvt. Wer hätte gedacht, dass ihr Markus…
Erschöpft ließ sie sich auf den Haufen zerschnittener Kleidung fallen und brach in Tränen aus.
„Lenchen… bitte verzeih mir“, hörte sie plötzlich eine Stimme.
Sie zuckte zusammen. Markus stand in der Tür, bleich, mit schuldbewusstem Blick. Sie hatte nicht einmal gehört, wie er hereinkam.
„Es gibt nichts zu verzeihen, Markus!“, schrie sie und sprang auf. „Wie konntest du mir das antun? Du Lügner! Du Betrüger!“
„Ich dachte, du würdest es nie herausfinden“, sagte er leise. „Ich wollte dich nicht verletzen. Ich verspreche, es passiert nie wieder.“
„Machst du Witze?“, ihre Stimme bebte vor Wut. „Wie soll ich so etwas verzeihen? Erzähl! Wie war’s denn? Hat sich die Lüge gelohnt?“
„Es war toll, ehrlich“, gab er zu und senkte den Blick. „Es war mein Traum. Aber ich wusste, du wärst dagegen, also hab ich’s verschwiegen. Ich dachte nicht, dass es dich so trifft. Aber warum hast du meine Kleidung zerschnitten?“
„Dein Traum?“, Lena schnappte nach Luft. „Und du sagst noch, es war toll? Hast du kein Gewissen? Wussten deine Freunde Bescheid?“
„Ja“, nickte Markus. „Ich hab sie gebeten, nichts zu sagen, aber anscheinend hat’s einer verraten.“
„Alle wussten es – nur ich nicht?!“, ballte Lena die Fäuste. „Das ist zu viel!“
„Moment… wer hat dir eigentlich von dem Motorrad erzählt?“, fragte er plötzlich.
„Was für ein Motorrad?“, sie erstarrte. „So nennst du das jetzt?“
„Wie soll ich’s sonst nennen?“, runzelte er die Stirn. „Ein Motorrad ist ein Motorrad.“
„Aha, Geheimcode!“, schrie sie fast. „Deine Affäre heißt jetzt Motorrad? Hätt ich’s gewusst! Hast dich auf deinem ‚Motorrad‘ ausgetobt! Wie heißt sie denn?“
„Wie heißt wer?“, Markus sah völlig verwirrt aus. „Ich war mit Tom und Jens unterwegs. Auf Motorrädern. Moment mal, wovon redest du eigentlich? Was war das für eine Nachricht?“
Lena erstarrte.
„Du… du hast also keine andere?“, ihre Stimme zitterte.
„Natürlich nicht!“, er trat näher. „Bin ich so ein Schuft? Ich hab die schönste, klügste Frau der Welt – wen brauch ich sonst? Ich liebe dich doch!“
„Wirklich, Markus?“, sie starrte ihn ungläubig an. „Wofür schämst du dich dann?“
„Weil ich vor einem Jahr mit den Jungs Motorrad gefahren bin und dir nichts gesagt hab. Ich erzählte, ich sei bei meinen Eltern. Du warst immer dagegen, hast gesagt, es ist gefährlich, meine Freunde seien unvernünftig. Also hab ich’s geheim gehalten. Ich dachte, du hättest es rausgefunden…“
Lena starrte ihn an, spürte, wie ihr die Schamesröte ins Gesicht stieg.
„Das… das war’s? Keine andere Frau?“
„Welche Frau?“, Markus lachte. „Ich rede von einem Motorrad, und du von irgendeiner Fremden! Warum hast du dann ‚Ich weiß alles‘ geschrieben?“
„Es war ein Scherz“, gestand sie mit gesenktem Blick. „Ich hab online diesen Post über Streiche gesehen. Wollte dich aufziehen… Und hätte dich fast verloren… Und deine Klamotten ruiniert…“
Wieder liefen ihr die Tränen, doch jetzt vor Scham und Erleichterung.
„Ach, Quatsch, die Klamotten kriegen wir ersetzt!“, er zog sie in seine Arme. „Brauch eh mal was Neues. Und was ist mit dem Abendessen?“
„Ich… hab den Sauerbraten und die Pfannkuchen weggeworfen“, schluchzte sie. „Aus Wut…“
„Ach du“, er lächelte. „Zieh dich an, wir gehen essen. Romantik pur. Und zu Hause zeig ich dir, wie sehr ich dich liebe. Und lies in Zukunft keinen Unsinn mehr im Internet!“
Lena stürzte sich in seine Arme, umarmte ihn fest und machte sich fertig. Was für ein Glück, dass sie sich geirrtUnd als sie neun Monate später ihren kleinen Jakob in den Armen hielten, mussten beide lachen – manchmal führen Missverständnisse eben doch zu den schönsten Überraschungen.